„Längst nicht alle Diabetes-Patienten sind Teil der Risikogruppe“, so der Arzt. „Junge, schlanke Menschen mit Typ-1-Diabetes und einer optimalen Stoffwechsellage gehören nicht dazu. Über 90 Prozent der Diabeteserkrankungen seien aber dem Typ 2 zuzuordnen: „Diese Patienten haben oft Übergewicht, erhöhten Blutdruck und weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen und infolge, ein erhöhtes Risiko, an Corona zu erkranken. Um sich vor einer Infektion zu schützen, sollten diese Menschen besonders vorsichtig sein und sich die allgemeingültigen AHA-Regeln zu Herzen nehmen.“ Ausschlaggebend sei ein gut eingestellter Blutzucker. Denn das Immunsystem kann nur bei stabilen, und vor allem nicht zu hohen Werten zuverlässig arbeiten. „So senken Menschen mit Diabetes nicht nur ihr Infektionsrisiko, sondern haben vermutlich auch weniger Komplikationen, wenn es doch zu einer Ansteckung mit dem Coronavirus gekommen ist“, erklärt Dr. Losem.
Für stabile Werte sei regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung wichtig: „Hier kann die coronabedingte Arbeit im Homeoffice durchaus eine Chance sein“, so der Diabetologe. Der Verzicht auf Kantinen- oder Fastfood-Essen und die Möglichkeit selbst zu kochen, gebe eine bessere Kontrolle über die zugefügte Zuckermenge. „Sollte wegen einer Entgleisung oder anderer Untersuchungen und Eingriffe ein Klinikaufenthalt nötig werden, sind Diabetiker in unserem ,zertifizierten Diabetes-Zentrum‘ bestens aufgehoben“, so Losem. Das Krankenhaus Neuwerk trägt dieses Zertifikat, das die Deutsche Diabetes Gesellschaft nach einer eingehenden Prüfung verleiht, seit 2018.