Wir sprechen über Inkontinenz und Senkungen

„Blasenschwäche betrifft nur Frauen ab 50 Jahren aufwärts, die dagegen nichts tun können“ – mit diesem Mythos möchten wir aufräumen. Fakt ist, dass auch jüngere Frauen betroffen sind oder die Störung bereits in jungen Jahren entsteht, als Folge einer Schwangerschaft oder von Übergewicht. Dabei gilt: Je eher Sie aktiv werden und etwas dagegen tun, desto besser. Im zertifizierten Kontinenz- und Beckenboden-Zentrum beraten wir Sie ausführlich über die nicht-operativen und chirurgischen Therapien einer Inkontinenz. Wir sind überregional bekannt für unsere minimal-invasiven organerhaltenden  vaginalen  Rekonstruktions-Verfahren. – für mehr Lebensqualität und -freude.

Patientengespräch über Inkontinenz

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Was ist Inkontinenz?

Ursachen

Inkontinenz ist keine Krankheit, sondern Symptom einer Störung im fein abgestimmten System aus Blasenmuskulatur, Schließmuskeln und Beckenbodenmuskulatur. Die Gründe dafür können vielfältig sein, weshalb wir zu Beginn ein ausführliches Anamnesegespräch führen und die Ursachen gemeinsam herausfinden.

  • Häufiges Heben schwerer Lasten
  • Senkungsbeschwerden als Folge einer oder mehrerer Schwangerschaften
  • Chronischer Husten
  • Nervenverletzungen oder –reizungen
  • ständige Reizungen der Blase, etwa durch Harnwegsinfekte oder Blasensteine
  • Probleme mit der Wirbelsäule
  • Übergewicht
  • psychische Ursachen wie Depressionen, Stress
  • Diabetes Typ 1 oder Diabetes Typ 2
  • Wechseljahre

Eine detaillierte Präsentation zum Thema Inkontinenz finden Sie hier.

Formen der Inkontinenz

Senkung (Decensus)

Bei einer Senkung können sich Organe wie Gebärmutter, Blase oder Darm absenken und  auf die weiteren Organe drücken – ein natürlicher Vorgang, etwa als Folge von Schwangerschaft, bei Bindegewebsschwäche und/oder bei lokalem Östrogen-Mangel. Der Beckenboden ist geschwächt und kann die Organe nicht mehr richtig halten.

Belastungsinkontinenz

Die auch als Stressinkontinenz bekannte Blasenschwäche äußert sich darin, dass Frauen unter Druck unwillkürlich Urin verlieren, etwa beim Heben, Husten, Niesen oder Lachen. Auch Sport zählt dazu. Die Ursachen hierfür können vielschichtig sein.

Dranginkontinenz

Der Harndrang kann überfallsartig und sehr oft auftreten, meistens schaffen Betroffene es nicht mehr rechtzeitig zur Toilette. Die Blase kann den Urin nicht mehr ausreichend halten, schon bei geringer Blasenfüllung entsteht das Gefühl von Harndrang.

Mischinkontinenz

Bei dieser Mischform aus Belastungs- und Dranginkontinenz treten die Symptome beider Inkontinenzformen auf. In der Regel ist eine dieser Formen der Harninkontinenz stärker ausgeprägt.

Weitere Ausformungen

  • Reflexinkontinenz: Betroffene spüren nicht mehr, wann die Blase voll ist und können die Entleerung nicht steuern.
  • Überlaufinkontinenz: Bei voller Blase fließt ständig Urin ab, Betroffene können einen permanenten Harndrang verspüren.
  • Extraurethrale Harninkontinenz: Auch hier geht ständig Urin ab, ohne dass der Patient das kontrollieren kann. Allerdings geschieht dies nicht über die Harnwege, sondern durch andere Öffnungen (mediz.: extraurethral), etwa durch die Scheide oder den After.

Leistungen und Angebote

Kompetente Hilfe

Diagnose

Zwei Frauen schauen auf einen Computer auf dem ein Ultraschall zu sehen. Die Ärztin zeigt der Patientin etwas auf diesem.

Nach einer umfangreichen interdisziplinären Abklärung Ihrer Beschwerden legen wir gemeinsam Ihr Behandlungskonzept fest.

  • standardisierte Fragebogen zur Erhebung der Beschwerden
  • Medikamenten-Anamnese
  • gynäkologische Sonographien
  • Introitus-Sonographie
  • Perinenal-Sonographie mit Pelvic Floor-Sonographie
  • Nieren-Sonographie
  • Restharn-Bestimmung
  • Miktions-Tagebuch
  • Beckenboden-Beurteilung (Oxford-Klassifikation)
  • neurologische Funktionstestung
  • urodynamische Untersuchung (Zystomanometrie, Urethradruckprofi, Beckenboden EMG)
  • Urethrazystiskopie
  • tresselevationstest (Bonney-Marshall-Test)
  • PAD-Test (Vorlagen Wiegetest)

Therapeutische Maßnahmen

Konservativ

  • Beckenbodengymnastik mit Biofeedback und Tens
  • Miktionstraining
  • Trinkverhaltenstraining
  • medikamentöse Therapie
  • Pessaranpassung

Operativ

Sind Beschwerden durch eine Harninkontinenz, Senkung der Gebärmutter und/oder Scheide nicht zufriedenstellend durch konservative Maßnahmen behandelbar, steht uns ein breites Spektrum an Möglichkeiten der operativen Therapie zur Verfügung. An erste Stelle steht eine umfassende Diagnostik im Anschluss eine Therapieplanung gemeinsam mit Ihnen.

Senkungs und Vorfalloperationen

  • vaginale Gebärmutterentfernung mit modifizierter Scheidenfixierung zur Senkungsprophylaxe (modifizierte Kolposacropexie)
  • vordere Plastik sog. Kolporraphia anterior mit speziellem Nahtmaterial
  • hintere Plastik Kolporraphia posterior mit speziellem Nahtmatrial
  • komplexe Wiederherstellungen des Beckenboden von vaginal (Douglassocelen, Enterocelen, Versenkungen)
  • Scheiden-Dammplastik (Rekonstruktion des Scheideneingangs)
  • minimal-invasive vaginale Faszien-Rekonstruktion mit Scheidenstumpffixation nach Richter Amreich, ggfs auch bilateral
  • organerhaltende minimal-invasive vaginale bilaterale Gebärmutterfixierung
  • vaginale, abdominale, laparoskopische Netzeinlage zur Rekonstruktion in der Rezidivsituation
  • laparoskopische Kolposakropexie
  • laparoskopische Hysterosakropexie

Inkontinenzoperationen

  • TVT o. TOT (Spannungsfreies Polypropelenband unter der Harnröhre)
  • abd. Kolposuspension nach Burch

Qualität

  • alle Harninkontinenz, Vorfall- und Senkungsoperationen unterliegen einer abteilungsinternen Qualitätskontrolle nach drei und zwölf Monaten
  • eine Netzimplantation erfolgt nur nach den Richtlinie der AGUB
  • eine Netzkomplikation wird dem Netzregister der AGUB gemeldet
  • für unsere rekonstruktiven Eingriffe benutzen wir spezielle Nahtmaterialien (monofil, teilweise elastisch)
  • die Operateure haben alle die Qualifikation nach AGUB 1 oder 2

Leistungen durch Kooperationspartner

  • Harnröhren-Unterspritzung
  • Sakralnerven-Modulation
  • Botox-Therapie

Nachsorge

Wir unterstützen Sie bei der Einleitung spezieller interdisziplinärer Behandlungsansätze. Über das Zentrum können Nachsorge und Rehabilitation sowie der Kontakt zu Selbsthilfegruppen vermittelt werden.

Unsere Kompetenz für Ihre Gesundheit

Unser Team

Benötigte Unterlagen

Bequem zum Download

Kontakt

Immer gut beraten

Bitte kontaktieren Sie für einen Sprechstunden-Termin das Sekretariat der Klinik für Gynäkologie.

Nicole Berche-Bennewitz

Chefarztsekretärin

Krankenhaus Neuwerk

02161 668 2151
gyn@kh-neuwerk.de

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