Sheila Bothe erklärt: „Vor der Änderung des Berufspflegegesetzes waren die drei Pflegeausbildungen getrennt: Krankenpflege im Krankenhaus, Altenpflege und Kinderkrankenpflege. Die neue generalistische Pflegeausbildung bietet die Chance, innerhalb von drei Jahren in alle drei Sparten einen Einblick zu bekommen.“ Die Schülerinnen und Schüler werden im Krankenhaus Neuwerk vom ersten Tag an sehr eng begleitet, hierfür stehen 31 Praxisanleiter bereit. „Wir haben nahezu eine Eins-zu-eins-Betreuung, da immer mehr Pflegepersonal die Weiterbildung zur Praxisanleitung ablegt. Momentan werden wieder acht ausgebildet. Es kann mindestens ein Ausbilder auf jeder Station, meistens allerdings zwei und drei, die Schüler anleiten. Damit liegen wir weit über der geforderten Grenze von einer Betreuung pro Station.“ Des Weiteren erhalten die Schüler mit ihrem ersten Tag einen detailliert ausgearbeiteten Einsatzplan für die komplette Ausbildungszeit von drei Jahren. „Für die Planung ist das eine organisatorische und logistische Herausforderung, für die Schüler bedeutet das Orientierung und große Sicherheit, weil wir auch ihre verschiedenen Außeneinsätze planen und koordinieren.“ Dazu habe das Krankenhaus verschiedene neue Kooperationen mit Partnern aus dem Bereich Altenpflege, mobiler Pflegedienst und Kindertagesstätten geschlossen.
Neben den gesetzlich geforderten theoretischen und praktischen Lerneinheiten hat das Team rund um Sheila Bothe viele Extraangebote für die Azubis des neuen Ausbildungsjahrgangs entwickelt. So gibt es einmal jährlich ein sogenanntes Entwicklungsgespräch, in dem sich der Schüler mit dem stellvertretenden Pflegedienstleiter Hans-Peter Wolters, der Praxisanleitung und einem Lehrer der Pflegeschule über seinen Ausbildungsstand austauscht. „Dieses Gespräch dient ausdrücklich der Förderung des Azubis“, so Bothe. Zum zusätzlichen Förderprogramm zählt ebenfalls das wöchentliche Angebot einer kompetenzfördernden Lernunterstützung. „Unser Ziel ist es, gute Pflegekräfte auszubilden, die wir nach der Ausbildung übernehmen. Das ist gut investierte Zeit“, so Bothe. In einem monatlichen digitalen „Meet and talk“ mit Hans-Peter Wolters erhält der Schüler organisatorische Tipps, um zum Beispiel seine Dokumentation in der Praxismappe zu managen.
Die Intention der neu eingeführten Stelle der Koordinatorin hat sich schon nach einem Jahr bewährt: In der Bindegliedfunktion zwischen Schüler und der Pflegedienstleitung sieht Sheila Bothe die Vorteile vor allem auf Seiten der Azubis. Die engmaschige, intensive Betreuung der Nachwuchs-Pflegekräfte biete die Chance, die Qualität der Ausbildung zu verbessern.