„Ich habe über 60 Kilogramm abgenommen“
Treppensteigen, Einkaufen oder etwas mit ihrem achtjährigen Sohn unternehmen – selbstverständliche Unternehmungen einer jungen Frau, die Sandra Nix jedoch immer schwerer fielen. Mithilfe einer Magenbypass-Operation hat die 36-Jährige mehr als 60 Kilogramm verloren und ihre Lebensfreude wiedergefunden.
Über viele Jahre hinweg hatte die Erkelenzerin extrem zugenommen, bis ihre Waage im Frühjahr 2020 fast 150 Kilogramm anzeigte. „Ich war so frustriert, dass ich anstatt abzunehmen immer weiter gegessen habe – ein Teufelskreis, aus dem ich irgendwie ausbrechen musste“, erinnert sie sich. Der Zufall wollte es, dass sie nach langer Zeit eine Bekannte getroffen hat, die die Weiche für Sandras weiteres Leben stellte: „Sie hatte das gleiche Problem wie ich, war aber deutlich schlanker. Bei einem Kaffee hat sie mir ihre Geschichte und Erfahrungen berichtet.“ So erfuhr Sandra Nix zum ersten Mal vom Adipositas- und Reflux-Zentrum Niederrhein am Krankenhaus Neuwerk. Das Koordinatoren- und Ärzteteam hier ist spezialisiert auf die Behandlung von krankhaftem Übergewicht – eine Therapie, die auf mindestens sechs Monate angelegt ist. „Die Adipositas ist oftmals keine alleinstehende Erkrankung“, weiß Chefarzt und Zentrumsleiter Prof. Dr. Frank A. Granderath. „Oft erschweren Begleiterkrankungen wie Arthrose, Diabetes oder Bluthochdruck den Leidensdruck unserer Patienten. Diese Erkrankungen können in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Adipositas stehen, weshalb wir zu Beginn eine ganzheitliche Anamnese durchführen.“
Auch Sandra Nix litt zusätzlich unter Bluthochdruck und Knieschmerzen, die ihren Alltag beeinträchtigten. Im Rahmen der sogenannten „Multimodalen Therapie“ lernte sie, sich bewusst zu ernähren und schonende Bewegungseinheiten in ihr Leben zu integrieren. „Trotz der Corona-Pandemie konnte ich die Beratungstermine zügig absolvieren. Alles hat online stattgefunden, meine Nachfragen haben die Koordinatoren anschließend persönlich am Telefon beantwortet“, erinnert sie sich. „Eine zusätzliche Verhaltenstherapie sowie der Austausch in einer Selbsthilfegruppe haben mir dabei geholfen, auch im Kopf den Schalter umzulegen.“ Am 22. September 2020, rund sechs Monate nach ihrem Therapiebeginn, fand schließlich ihre Operation statt. Ihr Aufenthalt im Krankenhaus Neuwerk dauerte vier Tage, anschließend wurde sie in die Obhut ihres Hausarztes entlassen. „Wir empfehlen eine kontinuierliche ärztliche Begleitung durch Fachärzte“, erklärt Prof. Dr. Frank A. Granderath. „Deren Befunde sichten wir in regelmäßigen Nachbetreuungsterminen im Zentrum, die im ersten Jahr sechs Wochen, drei sowie sechs und zwölf Monate nach der Operation stattfinden.“ Wichtig sei vor allem die konstante Einnahme von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. „Aufgrund seines reduzierten Volumens kann der Magen deutlich weniger Nährstoffe aufnehmen, weshalb eine zusätzliche Versorgung wichtig ist, damit der Körper alles gut verstoffwechseln kann.“
Gut ein Jahr später hat Sandra Nix fast 65 Kilogramm abgenommen, rund fünf fehlen noch bis zu ihrem Wunschgewicht. „Ich habe dank des verkleinerten Magens wieder gelernt, mehr auf meinen Verstand zu hören. Heute schmeckt mir ein Stück Schokolade viel besser als früher die ganze Tafel“, freut sie sich. Knieschmerzen und Bluthochdruck gehören der Vergangenheit an. Heute genießt sie das schmerzfreie und unbelastete Leben.
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