Tiergestützte Therapie in der Geriatrie des Krankenhaus Neuwerk

Hilfe auf vier Pfoten

(19.09.2024) Wenn Gretas schwarz-weiße Fellnase um die Ecke kommt, steigt die Laune im Zentrum für Altersmedizin am Krankenhaus Neuwerk. Die siebenjährige Mischlingshündin ist ganz offiziell im therapeutischen Dienst auf der Geriatrie-Station im Krankenhaus Neuwerk und hilft hier, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu verbessern.

Weltweit sind etwa 55 Millionen Menschen von Demenz betroffen, was sowohl für die Betroffenen als auch für ihre Angehörigen eine große Herausforderung darstellt. Häufig leiden Demenzkranke unter Aggressionen, Angstzuständen oder depressiven Verstimmungen. Hier eröffnet die tiergestützte Therapie vielversprechende Möglichkeiten, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu verbessern.

In der Geriatrie des Krankenhauses Neuwerk ist man sich dieser Chancen bewusst. „In den letzten Jahren hat man erkannt, wie wichtig Tiere für demenzkranke Menschen sind“, sagt Dr. Anne-Sophie Schmidt, Oberärztin der Geriatrie am Krankenhaus Neuwerk. „Studien zeigen, dass tiergestützte Therapie bei Menschen mit Demenz das emotionale Wohlbefinden verbessern, Unruhe verringern und den Bedarf an Medikamenten reduzieren kann. Die soziale Interaktion wird gefördert, und es gibt Hinweise darauf, dass der regelmäßige Kontakt mit Tieren die kognitiven Funktionen der Patienten positiv beeinflusst.“

Deshalb nimmt die Geriatrie am Krankenhaus Neuwerk ab Oktober die tiergestützte Therapie insbesondere für Patienten mit Demenz fest in ihr Therapieangebot auf. Einmal wöchentlich wird Greta, speziell ausgebildet als Therapiebegleithündin, zusammen mit ihrer Besitzerin Viktoria Fiebelkorn für die Demenzpatienten da sein. „Unser Ziel ist es, das körperliche, emotionale und soziale Wohlbefinden der Patienten zu fördern“, sagt Viktoria Fiebelkorn, selbst erfahrene Ergotherapeutin. „Der Einsatz von Therapietieren verbessert viele Symptome bei Demenzkranken: Die Stimmung wird gehoben, auch die Ansprechbarkeit kann sich verbessern. Aber vor allem im Bereich der sozialen Interaktion werden die Patienten reger und interessierter, wenn Tiere mit dabei sind“, erklärt die Therapeutin. Und so wird Greta demnächst nicht nur ein Lächeln auf die Gesichter der Patienten zaubern.